Zum Jahrestag des Einsturzes der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch am 24.04.2013 wurde ich von der Organisation medico international angeschrieben, die sich u.a. dafür einsetzt, dass die daran beteiligten Textilgiganten in den Entschädigungsfonds der internationalen Arbeitsorganisation einzahlen. Bislang sind erst 11 Millionen der zugesagten 40 Millionen Dollar eingegangen.
Laut medico international wurde den teils schwer verletzten Opfern des Unglücks so gut wie nichts ausgezahlt. Auch die meisten Hinterbliebenen, darunter viele (Halb-)Weisen (denn die Textilarbeiter waren und sind zu über 80% Frauen) warten noch auf Entschädigung.
Zweifellos ist diese Situation untragbar, weshalb von medico international sowie ver.di und Inkota die Initiative www.das-ist-untragbar.de ins Leben gerufen wurde. Diese benötigt Aufmerksamkeit und Unterstützung aus der breiten Bevölkerung, um Druck auf die Textilbranche ausüben zu können, damit die fehlenden Entschädigungsgelder endlich eingezahlt werden.
Schon im Februar dieses Jahres habe ich über die katastrophalen Zustände in den Fabriken der in Südostasien produzierenden Textilriesen berichtet. Damals war ich pessimistisch hinsichtlich einer Veränderung zum Positiven. Tatsächlich hat sich im Konsumverhalten der Westler kaum etwas getan und – was noch schlimmer ist – auch der Handel reagiert nicht oder nur unzureichend.