Ein Nachtrag zu Bibliothek reloaded:
Ganz vergessen habe ich den Buchkasten, der in einer Gartenkolonie unweit von meiner Wohnung aufgebaut wurde. Diese Gartenkolonie gehört zu den fortschrittlicheren. Sie hat sich der Welt geöffnet. Auch als Nicht-Gärtner kann man hindurchschlendern und sich alles nach Lust und Laune angucken. Die Tore werden nie geschlossen. Es gibt nicht mal Tore.
Nun ja, sie ist auch wirklich einmalig hübsch, diese Kolonie. Man sieht gleich, dass die Gärtner dort ihr Herzblut reingesteckt haben. Manchmal sehen solche Kolonien ja recht verlottert aus, die Häuser nur noch Baracken, die Gärten vernachlässigt. Favelas nenne ich sie, v.a. wenn sie zwischen S- und Autobahn liegen…
Jedenfalls kam ein Gärtner auf die Idee, einen Buchkasten zu bauen, den er am Wegesrand aufstellte und gleich mit Büchern bestückte. Vorbeigehende sind dazu aufgerufen, sich Bücher herauszunehmen und ihrerseits welche hineinzulegen, die sie schon ausgelesen haben. Lediglich die Abgabe von Romanheften ist verboten, das steht ausdrücklich auf dem Kasten.
Leider war bislang noch kein Buch nach meinem Geschmack dabei, aber vielleicht bringe ich trotzdem mal welche vorbei. Sie bei Amazon zu verscheuern, lohnt sich ohnehin nicht.
Auf alle Fälle mag ich den Grundgedanken des Tauschens und deshalb auch die Idee des anonymen Gärtners. Wobei die Idee natürlich nicht neu ist. Es gibt noch zahlreiche andere Buchstationen in Deutschland, in ausrangierten Telefonzellen zum Beispiel.